Dialogkonferenz 5.0

 
2015 Dialogkonferenz news

Zum 5. und letzten Mal fand am Wochenende vom 17.-19.04. die BirD-Konferenz statt. Diesmal drehte sich der größte Teil des Programms um das Thema „Alltagsrassismus“ und dessen dramaturgische Umsetzung.

Die Kulisse dafür bildete der schöne Ort Grainau am Fuße der Zugspitze.

Während am Freitag Abend die insgesamt 14 Teilnehmenden nach und nach von Fern und Nah eintrafen, erwartete sie schon ein Meer an Süßigkeiten, eine leckere Brotzeit und gegenseitiges Kennenlernen, bei dem auch die beiden Vereine, der BDAJ und die KLJB nochmal von einem jeweiligen Mitglied vorgestellt wurden. Ihr neugewonnenes Wissen wurde dann auch prompt bei der Show „1, 2 oder 3?“ auf die Probe gestellt. Zum Ausklang des Abends lief eine Diashow mit den Bildern der vorletzten Dialogkonferenz in Wambach, bei der die/der ein oder andere schon dabei gewesen war.

Der Samstag Vormittag begann mit einigen lustigen Spielen, um die Teilnehmenden aufzulockern und aufs Theater spielen vorzubereiten. Die Theaterpädagogin Maria Braun (KLJB) ließ dafür unter anderem unsichtbare Mäuschen über den Boden huschen und die Jugendlichen verschiedene Geräusche und Laute durchs Zimmer „werfen“ und wieder „auffangen“. Darauf folgte eine thematische Einführung. Was ist Rassismus überhaupt? Ist Rassismus immer negativ? In welchen Situationen bin ich selbst rassistisch oder ist mir Rassismus begegnet? Mit verschiedenen Methoden brachte Lena Ruckhäberle (BDAJ) die Jugendlichen dazu sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und ein Gefühl für das Thema „Rassismus im Alltag“ zu bekommen.

Nach dem Mittagessen konnte sich die Gruppe schon wesentlich freier bewegen, wir spielten Improvisationstheater und liefen schließlich ohne jegliche Vorgabe, nur mit Musik und Verkleidungsgegenständen durch dem Raum. Die Ideen aus dieser Kreativphase wurden zusammengetragen und die Leute in vier Kleingruppen aufgeteilt, von der sich jede ein paar Stichworte raussuchen konnte, um daraus eine Szene zum Thema „Alltagsrassismus“ zu ersinnen.

Anschließend wurde es Zeit für den wohlverdienten Ausflug zum Eibsee. Die zweistündige Wanderung bat eine herrliche Sicht auf die Berge. Leider war es größtenteils bewölkt, aber einmal tat sich sogar ein kleines Wolkenfenster auf und die Spitze der Zugspitze bilckte hindurch.

Nach dem Abendessen stellten die Kleingruppen nach nur einer Stunde Zeit zum Feilen einander ihre erdachten Szenen vor, was auch für viele der Höhepunkt unseres Wochenendes war. Es war wirklich erstaunlich, was uns alles in so kurzer Zeit eingefallen war.

Unsere gemeinsame interreligiöse Einheit später am Abend war sehr feierlich und besinnlich. Wir sangen zusammen und hörten einen alevitischen und einen biblischen Text zum Thema Toleranz. Wer danach noch fit genug war, schaute noch mit beim bayrischen Film „die Scheinheiligen“.

Am Sonntag hielten wir nach ein paar Übungsdurchläufen unsere Szenen noch mit der Videokamera fest. Als wir mittags auf das Geschaffene blickten, waren alle mächtig stolz. Manch einer ist an diesem Wochenende über seinen eigenen Schatten gesprungen, denn Theater spielen heißt nicht nur sich zu trauen aus sich selbst herauszukommen, sondern auch den anderen in der Gruppe zu vertrauen. Etwa so ist es auch beim interreligiösen Dialog. Man braucht Mut auf andere zuzugehen und auch sich selbst für andere zu öffnen. Nach dem Mittagessen trennten sich die Wege der Teilnehmenden wieder und wir schauen glücklich und mit Wehmut auf diese gelungene letzte Dialogkonferenz zurück.


Mehr Infos zu BirD findet ihr auf der Projekt-Homepage.

Maria Haberland (KLJB), April 2015