Kultur, Bildung und Spaß
Als wir, die Alevitische Jugend Augsburg, beschlossen, eine Bildungsreise anzutreten, gab es bei der Zielvereinbarung keine lange Diskussion: Wir wollten alle nach Berlin! Die Hauptstadt Deutschlands ist bekannt für ihre Geschichte und ihre Sehenswürdigkeiten - auch wir waren neugierig und wollten an der Luft Berlins schnuppern. Die Planungen kamen nach und nach ins Rollen.
Zu zwölft standen wir also am Sonntag, den 27.05.12, relativ früh auf den Beinen, um unsere fünftägige Reise in die Bundeshauptstadt Berlin anzutreten. Nach sechs Stunden Zugfahrt waren wir angekommen und sofort bereit, die schöne Stadt zu besichtigen. Glücklicherweise fand während unserer Anwesenheit das Kulturfestival statt. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen: Mit viel Musik, Essen und Trinken feierten die Menschen auf den Straßen Kreuzbergs - und wir mit ihnen. Wie im Flug verging unser erster Tag, an dem uns Berlin bereits richtig schmackhaft gemacht wurde.
Unser zweiter Tag begann um zehn Uhr morgens im Deutschen Parlament. Wir durften uns dort einen Vortrag über die Geschichte des Gebäudes und über den heutigen Bundestag anhören. Fasziniert von der wunderbaren Architektur stiegen wir daraufhin auf die Kuppel hinauf. Anschließend spazierten wir durch die Straßen Berlins, besichtigten das Jüdische Denkmal, die Berliner Mauer und den Checkpoint Charlie. Nachdem wir uns im Hotel von dem vielen Laufen erholt hatten, gönnten wir uns am Abend eine romantische, dreistündige Spreefahrt.
Der Dienstag, unser dritter Tag, begann mit einer interessanten Führung durch das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, welches zu Zeiten der DDR hauptsächlich auf Regimegegner ausgerichtet war. Während dem Rundgang im damaligen Gefängnis wurden uns die schrecklichen Umstände und der unmenschliche Umgang mit den Gefangenen beschrieben. Diese Führung hat keinen von uns kalt gelassen. Ein Teil unserer Gruppe besichtigte daraufhin das Jüdische Museum, welches für seine einzigartige Architektur und besondere Einrichtung bekannt ist. Die andere Hälfte unserer Gruppe spazierte durch die Innenstadt Berlins. Am Abend nutzten wir die schönen Grünflächen an der Spree, um uns als Gruppe mit Musik und etwas zu Naschen zusammenzusetzen.
Der vierte Tag war der letzte Tag, an dem wir etwas unternehmen konnten. Also begannen wir den Tag mit persönlichen Vergnügungen und nutzten die breiten Einkaufsmöglichkeiten. Gegen Nachmittag besuchten wir schließlich das Berliner Cem Evi und gingen anschließend in einem bekannten türkischen Restaurant essen. In einer Strandbar nutzten wir auch an unserem letzten Tag die Spree, um unseren Abend zu verbringen.
Somit waren vier wunderbare Tage vergangen, in denen wir mit wenig Schlaf, ständig auf den Beinen, durch ganz Berlin gewandert sind und dabei tolle Erfahrungen und Erlebnisse gemacht haben, die wir eine lange Zeit nicht vergessen werden. Natürlich haben die Tage nicht gereicht, um ganz Berlin zu sehen. Aber das, was wir gesehen haben, haben wir in vollen Zügen genossen.
„Berlin, du bist so wunderbar“, sagten wir und mussten trotzdem an unserem fünften Tag um 14 Uhr die Heimreise antreten. Am Abend, angekommen in unserer ach so schönen Stadt Augsburg, musste sich unsere zusammengeschweißte Gruppe schließlich trennen - mit der Entschlossenheit, schon bald eine weitere Reise anzutreten.
Sezgi Yildirim, Juli 2012