BuKo 2013 - in Köln

BuKo2013 webIm Jahr 2013 fand die Bundeskonferenz vom 19.-20. Oktober in Köln statt. Als neues Leitmotto wurde ein Zitat von Haci Bektas Veli beschlossen: "Das wichtigste zu lesende Buch ist der Mensch!". Mit diesem Motto hat sich der Verband zum Ziel gesetzt, sich im nächsten Jahr vermehrt mit Thema Wertevorstellungen zu beschäftigen. Darüber hinaus gab es, wie auch in den Jahren zuvor, einen Antrag bzgl. des Syrienkonflikts, der leider immer noch anhält.

Des weiteren wurde die Einführung des Gender-Gaps beschlossen und sich darauf geeinigt sich mehr auf die Arbeit mit den Jüngsten in den Gemeinden zu konzentrieren. Die genauen Beschlüsse dazu und viele weitere findet ihr hier:

 

Beschlüsse

  • Leitantrag 2013 - Das wichtigste zu lesende Buch ist der Mensch!

    Der Titel unseres neuen Leitmottos „Das wichtigste zu lesende Buch ist der Mensch“ stammt aus dem 13. Jahrhundert von Hace Bektas Veli. Gemäß alevitischer Lehre steht der Mensch im Zentrum des Seins. Gerade in der heutigen Zeit ist dieser Leitgedanke aktueller denn je. Denn das Wohl des Menschen und der Allgemeinheit wird in nahezu allen Entscheidungen - sei es politischer, wirtschaftlicher, ökologischer oder gar gesellschaftlicher Natur - subsidiär betrachtet. Im Vordergrund stehen allzu oft Handel, Export, Rohstoffe etc. Wofür werden Kriege geführt? Für die Menschen in den betroffenen Ländern? Wir haben daran große Zweifel. Vielmehr sind Geld, Einfluss und Macht wesentliche Beweggründe. Diese gegenwärtigen Umstände sind mit der alevitischen Glaubenslehre nicht in Einklang zu bringen. Der BDAJ möchte sich daher dafür einsetzen, diesen humanistischen Leitgedanken im Bewusstsein der Menschen nachhaltig zu verankern. Hierzu sollen im kommenden Jahr philosophisch-historische Veranstaltungen auf kommunaler Ebene umgesetzt werden, die den Sensibilisierungsprozess fördern. Mit „Experten“ soll eine Reise von der Geschichte in das „hier und jetzt“ erfolgen, bei der die Transformation der universellen Wertvorstellungen erarbeitet und wiedergespiegelt werden, mit dem Ziel, auf den Kern des menschlichen Seins sowie den originären und unverfälschten Werten zu stoßen. Diese Grundwerte ermöglichen es, jegliche Interaktionen und Entscheidungen am Wohle des Menschen und der Allgemeinheit auszurichten.

  • Politische Bildungs- und Gedenktouren

    Der BDAJ organisiert jedes Jahr eigenständig oder in Kooperation mit anderen Verbänden (idealerweise mit der Alevitischen Jugend in Europa, AAGB) politische Bildungs- und Gedenktouren an Orte von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Den Menschen, die Opfer von Pogromen/ Brandanschlägen/ Genoziden wurden, an dem Ort der Tag der Gräueltaten zu gedenken, ist unabdingbares Verbandsziel. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, diese Touren für NichtalevitInnen zu öffnen und den Gedanken des Dialogs auszuleben. Der BDAJ möchte so seinen Beitrag zur Aufarbeitung und zur Gestaltung einer friedlichen Zukunft leisten.

  • Demokratiebündnis auf Jugendebene

    In einem losen und informellen Netzwerk arbeitet der BDAJ punktuell mit anderen linkspolitisch-demokratischen türkeistämmigen Jugendorganisationen zur Etablierung von Frieden und gegen menschenverachtende Politik zusammen. Das Bestehen dieses Bündnisses ist fest an das Bestehen der entsprechenden Struktur bei den Erwachsenengemeinden gekoppelt. Dabei setzt sich der BDAJ auch für die Rechte von nicht-alevitischen Gruppierungen ein, behält im Rahmen dieser Kooperation aber zu jeder Zeit seine Eigenständigkeit.

  • PLURAL als offizielles Presseorgan des BDAJ

    Die PLURAL ist hiermit das offizielle Presseorgan des BDAJ. Jährlich soll mind. eine Ausgabe erscheinen. Neben den Regionalverbänden und dem BDAS sollen auch Ortsjugenden Artikel einreichen und veröffentlichen lassen können. Für eigene Veranstaltungen (außer Spaßveranstaltungen) kann in der PLURAL kostenlos geworben werden.

  • Geschäftsstellen erinnern uns!

    Der BDAJ und seine Regionalverbände geben den jetzigen und künftigen Geschäftsstellen entsprechend würdige Namen, die uns an wertvolle Menschen erinnern. Für die Hauptgeschäftsstelle in Dortmund schlagen wir der Alevitischen Jugend in NRW den Namen: „Geschwister Koray und Menekse Kaya – Geschäftsstelle des BDAJ-NRW“ vor. Die Namen der Geschäftsstellen sollen, sofern möglich, öffentlich sichtbar gemacht werden. Der BDAJ setzt sich dafür ein, dass die Alevitische Gemeinde Deutschland e.V. und ihre Untergliederungen diesen Beschluss ebenfalls umsetzt.

  • Andacht zum Schuljahresbeginn

    Der BDAJ organisiert jährlich in Kooperation mit seinen Untergliederungen eine multilokale alevitische Andacht zum Schuljahresbeginn, die sich insbesondere an junge SchülerInnen richtet. Ein gemeinsames verbindendes Gebet umfasst dabei natürlich die gesamte Menschheit.

  • Cem-Haus in Maras-City; ein Muss für uns alle.

    Die Bundesdelegiertenkonferenz (BuKo) des BDAJ übernimmt den Vorschlag der Alevitischen Jugend in Europa (AAGB) und wird sich in der kommenden Zeit intensiv für dieses Projekt engagieren. Jede Ortsjugend des BDAJ soll dabei bis zum 30. Juni 2014 mindestens 500,- € Spenden sammeln und an die AAGB überweisen.

  • Syrienkonflikt nur mit Demokratie und Dialog zu lösen

    Als deutscher Kinder- und Jugendverband möchten wir nicht, dass Deutschland in einen Krieg verwickelt wird, Waffen in den Nahen Osten exportiert oder Kriege ermöglicht. Deutschland hat oft genug miterlebt, was Kriege bedeuten. Wir müssen deshalb diejenigen sein, die auf die Alternative einer politischen Lösung dieses Konfliktes setzen. Der BDAJ fordert deshalb die Bundesregierung dazu auf, sich gegen einen möglichen Kriegseinsatz auszusprechen, die Vereinten Nationen zu Diplomatie und Dialog zu bewegen und bei der Aufklärung des Einsatzes von Chemiewaffen intensiv zu vermitteln. Die schockierenden Szenen aus Syrien dürfen nicht der Grund für noch mehr Blutvergießen und Krieg sein. NO RESPECT FOR WAR!

  • Bundesweite Büchermesse

    Der BDAJ setzt sich dafür ein eine bundesweite Büchermesse zu veranstalten, in welcher insbesondere Bücher aus dem Bereich Politik, Religion und Kultur mit einem Bezug zum Alevitentum bzw. den Aleviten und anderen unterdrückten Völkern in und aus der Türkei vorgestellt werden sollen.

  • Ohne Kinder kein BDAJ!

    Der BDAJ und seine Untergliederungen übernehmen Verantwortung für die Eingliederung von Kindern in die Jugendarbeit und sorgen somit für eine Zukunftssicherung des Verbands.

  • Gülen-Sekte (Unvereinbarkeitsbeschluss)

    Den Organen des BDAJ wird strikt untersagt mit Sympathisanten der Gülen-Sekte zu kooperieren. Des Weiteren soll der BDAJ zusammen mit den Untergliederungen dafür Sorge tragen, dass die alevitische Gemeinschaft und die Öffentlichkeit über die Gülen-Sekte aufgeklärt wird. Insbesondere wird den Funktionären des BDAJ verboten, mit den Presseorganen der Gülen-Sekte zusammenzuarbeiten oder dort Interviews zu geben. Hierzu gehören die gesamten Unternehmen, die zu der World Media Group gehören (ZAMAN, Samanyolu TV, Ebru TV, Deutsch-Türkisches Journal usw.).

  • C.E.M.-Stiftung (Unvereinbarkeitsbeschluss)

    Egitim Merkezi - Republikanische Erziehungszentrale Wir beschließen einen Unvereinbarkeitsbeschluss: Wer Mitglied des Verbandes C.E.M.-Stiftung oder einer ihr entsprechend nahen Organisation ist, dessen Mitgliedschaft ist mit dem BDAJ unvereinbar. Die Organe des BDAJ achten weiterhin darauf, möglichst nicht mit Künstlern zu kooperieren, die in den Medienorganen der C.E.M. – Stiftung auftreten. Des Weiteren soll der BDAJ mit den Untergliederungen dafür Sorge tragen, dass die Alevitische Gemeinschaft über die C.E.M. – Stiftung aufgeklärt wird.

  • Ein YouTube-Channel zum Thema Alevitentum für Kinder

    Der BDAJ Bundesvorstand wird bis zur nächsten BuKo einen YouTube-Channel für Kinder mit dem Themaschwerpunkt Alevitentum einrichten. Für den YouTube-Channel werden mehrere Referenten/ Geistliche/ Pädagogen gebeten, einige Kurzvideos zu Themen wie z.B.: Hizir, Muharrem, Cem-Zeremonie und weitere Themen aufzunehmen. Dies sollte auf den Entwicklungsstand der Kinder zwischen 6-12 Jahren abgestimmt sein.

  • Gender GAP

    Der BDAJ möge beschließen, die Verwendung für alle Publikationen und für die inner- sowie überverbandliche Kommunikation im Sinne einer geschlechtergerechten Sprache und in Solidarität mit trans-, intergeschlechtlichen und queer lebenden Menschen zukünftig den Gender-GAP zu verwenden. Die Landesverbände sollten sich bemühen aktiv sowohl auf Landes- als auch Ortsgruppenebene die Verwendung des Gender Gaps zu etablieren und verwenden es in ihren Publikationen und in ihrer Kommunikation.

  • Unser Bild - Werde ein Teil vom GANZEN!

    In einer bundesweiten Malaktion für Kinder im Alter von 5-15 Jahren soll jeweils ein Kind aus jeder Alevitischen Gemeinde in Deutschland, Mitglied des BDAJ, ein Teil von einem Bild werden. Der BDAJ entwirft, eventuell mit der Hilfe eines Künstlers bzw. einer Künstlerin, zu folgenden Themen ein Bild: Jahresmotto des BDAJ, Freiheit, Alevitentum, Frieden, Gemeinsamkeit etc., schneidet das Bild in einzelne Stücke und schickt jeweils ein Stück des Bildes den Gemeinden zu. Die Leinwände und die Farben werden vom BDAJ finanziert und den Gemeinden zur Verfügung gestellt. Das Leinwand-Puzzle soll das Engagement und die Zusammengehörigkeit der alevitischen Kinder in Deutschland widerspiegeln.

  • Deutschland braucht einen Politikwechsel!

    Der BDAJ beglückwünscht alle Parteien, die den Wiedereinzug in den Deutschen Bundestag geschafft haben. Gleichzeitig freut sich der BDAJ, dass ein pauschaler Populismus der AfD an der 5% Hürde gescheitert ist. Der BDAJ verfolgt gespannt die derzeitigen Bemühungen zur Bildung einer Bundesregierung. Hierbei fordert der BDAJ, linke Mehrheiten in Zukunft nicht mehr ungenutzt zu lassen. Für den Kurswechsel in der Politik, den Deutschland nötig hat, ist ein dauerhafter Ausschluss einer rot-rot-grünen Koalition nicht zielführend.

  • Keine Festung Europa - Moderne Flüchtlingspolitik sofort!

    Die Tragödie mit Hunderten toten Flüchtlingen vor Lampedusa hat uns alle erschrocken. In den letzten 20 Jahren gab es über 20.000 tote Flüchtlinge an den Grenzen von Europa. Europa darf sich nicht als eine uneinnehmbare Festung gerieren und die Augen vor diesen humanitären Katastrophen verschließen. Das Mittelmeer darf nicht zu einem Massengrab werden! Wir brauchen eine moderne Flüchtlings- und Asylpolitik.